Der folgende Plan soll Dir einen effektiven, beispielhaften Weg zu deiner Forschungstaucherausbildung aufzeigen. Er orientiert sich an der Ausbildung des Ausbildungsbetriebes Teraqua, welche in der Regel im September jeden Jahres stattfindet. Er basiert auf jahrelanger Erfahrung, soll Dich vor Irrwegen schützen, Dir zu großen Respekt vor deinem Weg nehmen und Dir Zeit und Geld sparen.
Die Entscheidung
Am Anfang deines Weges sollte eine klare, emotionslose Analyse deiner Ziele liegen. Welche Berufsaussichten habe ich nach der Ausbildung? Kann ich mir die Ausbildung zeitlich und finanziell leisten? Hierbei kann ich Dir leider nicht helfen und ich werde Dich definitiv nicht zu diesem Weg überreden. Nur wenn Du Dir ganz sicher bist, solltest Du diesen Plan in Angriff nehmen. Vielleicht verfasst Du an dieser Stelle das Motivationsschreiben deiner Bewerbung, in dem Du darlegst, warum Du die Forschungstaucherausbildung machen möchtest.
G 31 Untersuchung „Taucherarbeiten“
Deine Entscheidung ist gefallen. Als nächstes solltest Du einen Termin für deine G 31 vereinbaren. Diese Untersuchung entscheidet schließlich darüber, ob Du überhaupt für den Job geeignet bist.
CMAS* Tauchschein
Der Arzt sagt ja. Jetzt musst Du herausfinden, ob Du Dich unter Wasser wohl fühlst. Vielleicht bietet ja dein Hochschulsport Tauchkurse an? Welchen Tauchschein Du machst, ist erstmal relativ egal. Nur solltest Du im Anschluss versuchen, deine ersten Tauchgänge (10) zu absolvieren, bevor der Winter hereinbricht.
Bewerbung
Es gibt nichts mehr, was gegen deine Entscheidung spricht. Also kannst Du Dich über die zukünftigen Ausbildungstermine der anerkannten Ausbildungsbetriebe informieren. Keine Sorge! Falls keine aktuellen Termine angeboten werden, schick einfach eine Initiativbewerbung (siehe Bewerbung) an den Ausbildungsbetrieb deiner Wahl. Es gibt keinen Grund, jetzt noch Zeit zu verlieren.
Deutsches Rettungsschwimmabzeichen „Silber“
Als nächstes solltest Du Dich um einen Platz in einem Rettungsschwimmerkurs kümmern. Die Plätze sind sehr begehrt und so kannst Du den Winter sinnvoll nutzen. Wenn Du Mitglied bei der DLRG wirst, kannst Du vielleicht auf diesem Wege gleich noch an deinen Apnoe- und Flossenschwimmleistungen arbeiten.
Tipp: Im Winter kann man häufig äußerst günstig nach Ägypten fliegen und Tauchen gehen. 10 Tauchgänge in einer Woche sind gar kein Problem und erste, tiefere Tauchgänge können hier auch unter guten Bedingungen absolviert werden. So hat man schnell seine ersten 20 Tauchgänge gemacht, bevor es zum Eingangscheck geht.
Eingangscheck
Herzlichen Glückwunsch! Der Ausbildungsbetrieb deiner Wahl hat Dich zum Eingangscheck eingeladen. Mach Dir keine Sorgen, dass Du noch relativ unerfahren bist. Beim Eingangscheck will Dir niemand den Kopf abreißen. Bereite Dich theoretisch vor, beispielsweise mit „Praxis des Tauchens„, gehe nochmal Indoortauchen, um Ausrüstungshandling und Tarierung zu üben und wenn Du dann noch etwas Apnoe (entspannt 1 min unter Wasser bewegen) trainierst, klappt das schon. Letztlich geht es beim Eingangscheck um eine Bestandsaufnahme und darum, jenen, die nicht geeignet sind (Panik unter Wasser etc.) einen anderen Weg aufzuzeigen. Bitte denke daran, alle deine bisher erworbenen Vorleistungen im Original vorzulegen. Du solltest Dich am Ende des Eingangschecks unbedingt mit den anderen, erfolgreichen Teilnehmern zusammensetzen, um schon mal über das Thema „Unterkunft“ am Ausbildungsort zu sprechen. Frühzeitiges Buchen kann enorme Kosten sparen!
Erste Hilfe Kurs
Der Frühling naht. Du hast deinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Du hast deinen Rettungsschwimmerschein erworben. Zeit sich für einen Erste Hilfe Kurs anzumelden.
Versicherung
Da die Mühlen langsam mahlen, solltest Du Dich jetzt um eine Versicherung bei der VBG bemühen. Bei Problemen wende Dich an deinen Ausbildungsbetrieb.
Zwischenstand
- G 31 Untersuchung „Taucherarbeiten“
- Deutsches Rettungsschwimmabzeichen „Silber“
- Erste Hilfe Kurs
- CMAS* Tauchschein
- Versicherung
- 20 Tauchgänge
- Ausbildungsvertrag
CMAS** Tauchschein
Da Du mit deinen 20 Tauchgängen bereits die Sonderkurse „Orientierung unter Wasser“ und „Gruppenführung“ absolvieren darfst, heißt es jetzt wieder ab ins Wasser. Buche am Besten die Sonderkurse zusammen mit dem CMAS**. Ist in der Regel günstiger. Und nach den Sonderkursen hast Du auch die 25 Tauchgänge beisammen, um in die CMAS** Ausbildung einzusteigen.
Tauchausrüstung
Spätestens jetzt solltest Du Dir eigene Ausrüstung zulegen. Zwei Fragen sollten Dich beschäftigen: Welche Ausrüstung benötige ich für die Ausbildung? Welche Ausrüstung benötige ich für meine anschließende Tätigkeit als Forschungstaucher/-in? Die zweite Frage sollte Vorrang haben. Einzelteile kannst Du Dir gewiss auch für die Ausbildung leihen.
Tauchstunden
Den Sommer solltest Du nutzen, um deine 30 Tauchstunden zu komplettieren. Denk daran, dass 10 Tauchgänge zwischen 15 – 25 m und 5 Tauchgänge tiefer als 25 m sein müssen. Auch den Umgang mit Trockentauchanzug und Vollgesichtsmaske solltest Du jetzt langsam üben.
E-Learning
Juni, Juli, August findet dein E-Learning Seminar im Rahmen der Forschungstaucherausbildung statt. Du solltest Dir 2 Wochentage nehmen, um Dich in die jeweiligen Themen einzulesen und deinen Aufgabenblock zu bearbeiten. Bitte denke daran: copy and paste und jetzt entstehende Wissenslücken werden sich in der Endausbildung/Prüfung massiv rächen!
Apnoe und Flossenschwimmen
Nutze den Sommer, um weiterhin deine Flossenschwimm- und Apnoeleistungen zu verbessern und deine Knoten zu üben. Hier mit einem soliden Fundament in die Endausbildung zu gehen, macht Dir das Leben deutlich leichter.
Vorleistungen
Spätestens bis Ende Juli solltest Du alle noch fehlenden Vorleistungen bei deinem Ausbildungsbetrieb eingereicht haben. Sollten noch Tauchstunden fehlen ist das nicht weiter schlimm, soweit Du sie zu Beginn der Endausbildung nachweisen kannst.
G 31 Untersuchung „Taucherarbeiten“
Wahrscheinlich ist es jetzt an der Zeit eine neue G 31 machen zu lassen. Unbedingt rechtzeitig checken.
Endausbildung
Bevor es nun zur Endausbildung geht, solltest Du deine Unterlagen und deine Ausrüstung kontrollieren.
- G 31 Untersuchung „Taucherarbeiten“
- Versicherung
- Erste Hilfe Kurs
- Deutsches Rettungsschwimmabzeichen „Silber“
- CMAS** Tauchschein
- Dokumentation deiner 30 Tauchstunden
- Personalausweis
- Studierendenausweis
- alles im Original
- Tauchausrüstung
- Werkzeug für deine Tauchausrüstung
- Schwimmbekleidung
- Tampen für die Knotenübungen
- ausreichend warme Klamotten, Mütze
- ausreichend Standardmedikamente
- für die Ohren Tauchertropfen
Viel Erfolg in der Ausbildung!
Fragen?
info@forschungstauchen.de